Samstag, 12. Juli 2025

Eigentlich hat sich gar nicht viel verändert, ...

 ... denn nach wie vor liebe ich die Ferien, wenn auch heute nicht mehr, weil ich schulfrei hätte, sondern weil mir die Welt dann schlagartig wie heruntergedimmt vorkommt.

Um Punkt acht Uhr fuhren wir beim Recyclinghof vor und wo man sich normalerweise meist schon auf der Straße in die Warteschlange einreihen muss, konnte man heute sofort ganz vorfahren bis zu den freundlichen Mitarbeitern, die wissen wollen, was man bringt, und einem dann erklären, welche Container man für was anfahren muss.

Wirklich toll, wie das organisiert ist, und da absolut kein Gedränge herrschte, konnte ich all die schweren Dinge ganz in Ruhe ausladen und über den hohen Rand ihrer Bestimmungsorte wuchten, während F. geduldig im Auto wartete, was er auch weiter tun musste, denn von dort aus ging es zu Kaufland, wo ich schon monatelang nicht mehr war.

Und wieder ärgerte ich mich über den "Hering in Gelee".

Ihr kennt diese quadratischen weißen Päckchen, oder, die es früher immer im Doppelpack zu kaufen gab?

Wir futtern die gern einmal zum abendlichen Brot dazu und ich meine mich zu erinnern, dass ich einst 99 Pfennig für so ein Zweierpack zahlen musste.

Das verdoppelte sich dann auf 99 Cent, wurde immer noch teurer und bis ca. 1,39€ war ich noch bereit mitzugehen, aber im Zuge von Corona wurden sie dann wie bei so vielem anderen richtig unverschämt und eben sah ich, dass es diese Art eh nicht mehr gibt, man hat sie ersetzt durch kleine ovale Schalen für 2,79 das Stück. 😲

Dreist ist das, denn der Fischanteil ist wirklich gering, selbst die Möhrenscheibe spart man sich schon seit Langem ein, und das Aspik besteht ja eh zum größten Teil aus Wasser.

Nee, das sollen die mal schön selber essen, da spiele ich nicht mehr mit und habe mich gerade mal nach Rezepten umgeschaut, wobei mir dieses hier relativ leicht nachzukochen erscheint.  

Demnächst werde ich mich mal daran versuchen und dann Bericht erstatten. 😊

Auf dem Rückweg sprang ich noch bei Tedox hinein, wo man mir das fehlerhafte Handtuch anstandslos umtauschte. Ein weiterer Pluspunkt für diese Kette, die nur den einen Fehler macht, nämlich sich auf der Beschilderung als "Renovierungsdiscounter" zu bezeichnen, weswegen ich jahrelang nicht auf die Idee kam, dort mal hineinzuschauen, ahnte ich doch nicht, dass die sehr viel mehr auch rund um den Haushalt bieten. Besonders von der Haushaltswäsche bin ich mehr als angetan, man bekommt richtig gute (Öko-)Qualität zu wirklich annehmbaren Preisen! 

Und nun zu gestern:

Eine Stunde hatte ich noch Zeit, überlegte, mich schon mal langsam fertigzumachen, als auf einmal das altbekannte "Eulääähhh" ertönte. F. natürlich, diesmal waren es Probleme mit dem Drucker, der keinen Mucks machte, obwohl er Betriebsbereitschaft anzeigte.

Seufzend begab ich mich nach drüben, aber egal, was ich versuchte, ich bekam ihn nicht ans Laufen, auch vom Läppi aus ließ er sich nicht zum Arbeiten bewegen.

Grrr, ein Blick auf die Uhr, mir lief die Zeit davon, also zog ich mich erst mal an, richtete mir die Haare und machte mich an die eh nur dezenten Malerarbeiten, dann zurück an den Ort des Geschehens, drumherum würde ich ja eh nicht kommen.

F. hatte inzwischen den von mir empfohlenen Neustart durchgeführt, der ja so manches Problem von alleine löst, doch nun war das nicht der Fall, also wandte ich mich kurzerhand an Aionos' Konkurrenz, nämlich die KI von Google, die sich bei der Suche nun ja oft einschaltet.

Hach, ich Depp, hätte ich das doch schon früher gemacht, statt mich erst mal durch sämtliche Einstellungen zu wurschteln, denn nun bekam ich den Tipp, den Router mal kurz vom Netz zu nehmen, und siehe da, das war des Rätsels Lösung. Irgendetwas in ihm hatte sich aufgehängt, deshalb funktionierte die W-Lan-Verbindung zum Drucker nicht und Windows vermeldete ein ums andere Mal, dass er nicht eingeschaltet sei, obwohl er das natürlich war.

Ende gut, alles gut und nun konnte ich mich beruhigt auf den Weg zu meiner Verabredung mit R. machen.

Mit dem Wetter hatten wir großes Glück, zwar war es noch sehr wolkig, aber die Temperatur war angenehm und vor allem blieb es trocken, so dass ich auf der sehr begrenzten Außenfläche unseres neuen Lieblingslokales einen der drei Tische ergatterte, und kurz darauf traf auch R. ein, nur um sich gleich an den Kopf zu klatschen, meine Güte, nun habe sie den Artikel zu Hause liegen lassen, den sie extra für mich aus der Tageszeitung ausgeschnitten hatte.

Es ging dabei um die Infoveranstaltung von letzter Woche, wo ich gar nicht mitbekam, dass die Presse fotografierte, und irgendwie scheint es mir im Blut zu liegen, immer ganz vorne zu landen, das war schon bei meiner Einschulung nicht anders. 😅

 

 In der Mitte der dritten Reihe sitzen Großonkel und -tante, hübsch im Hintergrund, wie sich das gehört, nur ich musste natürlich mit der Nas ganz vorne rechts an vorderster Front glänzen, was mir seitdem schon öfter passierte, und nun also auch wieder. 😁

Den Artikel bringt sie mir dann zu unsere nächsten Treffen mit, aber vorab fotografierte sie ihn und schickte ihn mir abends, also konnte ich ihn schon abspeichern.  

Mit R. ist es einfach das reinste Vergnügen, sie ist so alt wie F. und wie er hat sie noch so gar nichts Ältliches an sich, selbst das dunkle Haar weist bei beiden nur einige wenige Silberfädchen auf, doch ist ihres im Gegensatz zu seinem schulterlang.

Ein Ausbund an Energie ist sie, geht mehrmals in der Woche zum Sport, u.a. Tennis und genauso rege ist auch ihr Geist.

Kennen gelernt haben wir uns vor weit über 10 Jahren, als es um die Schwimmbadrettung ging, denn die Stadt wollte unser schönes Kombibad aus Kostengründen ganz schließen.

Eigentlich wollte ich damals nur an einer Infoveranstaltung teilnehmen, radelte dafür in den Nachbarstadtteil und als ich wieder rauskam, hing ich drin in der Nummer, aber so was von. 😲🤣

Viele Monate intensivster Arbeit folgten, natürlich waren auch andere beteiligt, aber es lief drauf hinaus, dass R. und ich uns die Öffentlichkeitsarbeit aufteilten. Sie war für alles, was mit Radio, Presse und Fernsehen zusammenhing, zuständig und ich übernahm den Internetteil, trommelte jeden Tag mir viel Karacho in den örtlichen Gruppen der sozialen Netzwerke, um die Leute zu aktivieren, denn je mehr sich unseren Unterschriftenbogen herunterluden, um beim Sammeln zu helfen, umso besser standen unsere Chancen.

Am Ende hatten wir Zehntausende von Unterschriften, weit mehr, als wir für das Bürgerbegehren benötigt hätten, und seitdem lebt zumindest unser Freibad weiter, auch wenn dies meist nur noch mit Security möglich ist.

Ich weiß es gar nicht, warum wir uns nicht viel öfter treffen, denn zwischen uns stimmt die Chemie ganz einfach, wir können wirklich ernsthaft und tiefgehend reden, beide sehr offen heraus ohne Beschönigungen, was ich ja sehr mag, genau wie in Punkto Humor alles passt, beide neigen wir dazu, uns selbst nicht immer allzu ernst zu nehmen.

Ein Beispiel: 

Als wir uns nach fast sechs Stunden, die wie im Fluge vergangen waren, auf den Heimweg begaben, beschloss sie, mich noch ein Stück zu begleiten, irgendwie wollte sich keiner so recht trennen, und dann standen wir vor dem Schuhgeschäft, das nach Jahrzehnten nun auch noch seine Pforten schließt.

Schon kam R.s zupackende Art wieder zum Vorschein, denn man könne doch sehr viel mehr unternehmen, meinte sie, um die nun ja reiheinweise leerstehenden Läden wieder an den Mann zu bringen.

Ihr kam gleich ein Gedanke, welches Geschäft man doch vielleicht nach hier locken könne, und spontan sagte ich, dann lass uns doch gleich mal Fotos machen - eins nur vom Laden und eins mit unseren Nasen davor.

Na klar, das wurde gleich in die Tat umgesetzt, auch wenn sie leicht zu moppern anfing, auf Bildern würde man ihre (kaum vorhandenen) Falten ja so gut sehen.

"Nein!", widersprach ich sofort, denn beim Essen hatte ich auch von ihr Bilder gemacht und fand wirklich, dass sie dort extem jung aussah.

Also sagte ich: "Nein, auf Fotos sieht man die gar nicht", und im gleichen Moment kam mir der Gedanke, dass das vielleicht etwas ... öhm, unglücklich ausgedrückt war. 😁

Was bei ihr mit ihrem schnellen Geist natürlich auch prompt so ankam.

"Na, danke", sagte sie, "das habe ich nun auch verstanden!" 😁

"Ich habe es selber gemerkt, dass das missverständlich war", antwortete ich, "aber du kamst mir ja nun zuvor, noch bevor ich etwas Rettendes dazu sagen konnte. Nun musste halt damit leben!" 😁

Und schon prusteten wir beide los, mitten auf dem Marktplatz wie zwei gibbelnde junge Gören. 😂

Dann meinte sie auf einmal, nachdem sie ihre Blicke hatte schweifen lassen: "Sag mal, sind wir in Urlaub gefahren, ohne es zu merken, oder ist das hier Deutschland?"

Unrecht hatte sie nicht, auf der einen Seite packte der algerische Lebensmittelhändler, der nun in den ehemaligen Räumlichkeiten der Commerzbank residiert, seine Gemüsekisten ein und der Platz selbst war mit seinen frisch umgestalteten Sitzgelegenheiten recht gut besucht, etliche Kinder sprangen herum und die langen Gewänder und Kopftücher iherer Mütter leuchteten im warmen Licht der langsam nach unten sinkenden Sonne.

Deutsche sah man mit Ausnahme von uns beiden tatsächlich keine, aber immerhin hatte ich noch das "Kohlenpottgefühl" von kurz zuvor intus, dass mich wie schon beim letzten Mal im Außenbereich dieses Lokales wieder überfiel.

Selbst die kroatisch-serbische junge Wirtsfamilie fügt sich da ein, zumal es sich inzwischen fast so anfühlt, als hätten wir beide sie son bissl adoptiert.

Nicht nur fiel die Begrüßung ungeheuer herzlich aus, sondern "Ivana" schüttete uns auch erneut ihr Herz aus über die Schwierigkeiten, die sich bei der neuen Selbstständigkeit ergeben, zumal ja keiner von ihnen gut genug Deutsch spricht, um mit allem allein klarkommen zu können.

 Wieder konnten wir einiges klären und hoffentlich die richtigen Tipps geben und R. und ich sind uns einig, dass diese Familie unbedingt unterstützt werden sollte, hat es doch innerhalb weniger Monate in dieser Lokalität viermal einen Pächterwechsel gegeben, also sollte es nun besser laufen.

Vorab bekamen wir jede einen Salat gebracht, das sei ein Geschenk des Hauses, dann bestellten wir und ich entschied mich fürs mit Schafskäse gefüllte Hacksteak mit Zwiebeln, Ajvar und Djuvecreis: 

 

Lecker war es wirklich, nur der Reis hätte etwas mehr sein können, erst recht die Kartoffeln, die R. zu Spinat und Fisch dazubekam:

 Auf den Bildern sieht es fast nach mehr aus, als es war, denn tatsächlich war das nicht mehr als eine ziemlich kleine, gewürfelte Kartoffel, und davon wird man nicht satt.

Das müssen wir denen beim nächsten Mal sagen, lieber die durchaus moderaten Preise um einen Euro erhöhen, dafür aber satte Gäste! 😉

Später gönnen wir uns hausgemachten Käsekuchen mit Kirschsoße, wirklich fein und vor allem die Herzteller sprechen davon, wie liebevoll sich dort alles anfühlt:

Rundum schön war es, wir quatschten und quatschten und dann wurde es noch einmal lustig, als vom Nebentisch her, an dem sich ein älterer Mann mit sehr langem weißen Rauschebart niedergelassen hatte, auf einmal eine Stimme erklang.

"Wie bitte?", hakte R. sofort nach, die mit dem Rücken dazu saß, sich nun also von hinten angesprochen fühlte und schon begannen alle laut zu lachen, auch am dritten und einzigen etwas größeren Tisch, an dem sechs Leute gerade speisten, denn alle hatten mitbekommen, was geschehen war.

Es war das Smartphone des Bartmannes, das sich mit einem lauten Spruch meldet, wenn jemand ihm eine Nachricht schreibt, also hatte niemand etwas zu R. gesagt, aber alle waren sich einig, dass es ein Zeichen von enormer Höflich- und Aufmerksamkeit ist, wenn R. umgehend reagiert, wenn jemand etwas von ihr zu wollen scheint. 🤣

Da war sie wieder, diese Lockerheit, die den Menschen hier einst zu eigen war, ruckzuck sind alle miteinander im Gespräch und der Humor stimmt einfach. 😄

Um kurz vor sieben war ich wieder daheim, gerade rechtzeitig, um F. schnell mit einem leckeren Abendbrot zu versorgen und dann die Nachrichten zu schauen, und da im Live-TV nur Schrott kam, widmeten wir uns dann konservierten Auswanderersendungen, während ich die nächsten drei Stunden mit der Wochenprokuktion an Zigaretten verbrachte, nur unterbrochen von WhatsApp, wo mir R. noch einmal schrieb, wie vergnüglich sie unseren gemeinsamen Nachmittag empfunden hatte und wie schnell die Zeit doch verfogen sei, was ich nur bestätigen konnte.

Wie schön wäre es doch, wenn es auch mit meiner Jugendfreundin A. wenigstens ansatzweise so laufen könnte, aber daran ist ja leider in keinster Weise zu denken, seit dem 23.5. habe ich kein Wort mehr von ihr gehört und gehe weiter davon aus, dass sie sich wieder in die Psychiatrie hat einweisen lassen. 

Nebenher versorgte ich noch die örtlichen Internetgruppen mit Infos darüber, wie gut uns das Esse geschmeckt hatte, und das kam sehr gut an - viele likten den Beitrag, offenbar spricht sich die Qualität des Essens langsam herum und wir tragen gern unseren Teil dazu bei, und auch Ivana sah es später und kommentierte mit einem dicken, roten Herzen. 😍 

So, und nun sollte ich hurtig in die Küche, wo ich für die nächsten Tage eine große Schüssel Wurst-Gemüse-Salat anfertigen will, so habe ich dann schon wieder Platz für andere Aktivitäten, die ja auch erledigt werden wollen.

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
 

4 Kommentare:

  1. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Bei dem Blogeintrag geht einen einmal mehr das Herz auf. - Der hätte ruhig noch länger sein dürfen ;)

    "R" scheint wirklich auch so einen Herzensperson zu sein, die man einfach gern hat. Humorvoll und voller Tatendrang. - Das erinner mich schon sehr an dich. - Wenn ihr es sechs Stunden miteinander ausgehalten habt, das sagt doch, da stimmt es.

    Das ihr die Pächterfamilie unterstützen möchtet finde ich groß.
    Offenbar mögen die euch ja auch und vertrauen euch.

    Das Esse sieht auf den Bildern übrigens ganz wunderbar aus. - Ja, die Portionen - sollten sattmachen. Ich erlebte das ja vor rund einem Jahr in der 4-Sterne-Küche in Bingen. Vieles Lecker - vieles Gewöhnungsbedürftig aber ein haps und weg. Möglicherweise bin ich aber auch eher Hausmannskost-Verzehrer wie Feinschmecker?

    Übrigens den Nachtisch auf den Herzteller zu servieren find ich prima. Das rundet ab - und lässt wohlfühlen.


    Hast du denn versucht deine andere Freundin schon zu erreichen? - Sie hätte ja wenigstenes Bescheid geben können, so und so geht es mir.

    Hoffen wir mal, dass sich das mit den Preisen mal wieder ändert - uns geht es aber auch so, es gibt einige Dinge, die es hier vorher regelmäßig gab, die es jetzt nur selten oder gar nicht mehr gibt, weil wir auch nicht bereit sind den Preiswahnsinn mitzumachen.

    Lockerheit und wenn man auch mal reden kann wie einem der Schnabel gewachsen ist - wobei ich das doch zu 98,7 % doch noch immer tue - ist was wunderbares.

    "F" scheint noch weniger von Computern zu verstehen, wie ich, das beruhig mich ein bisschen. Mal sehen wenn ich "Eulähhh" rufe, ob dann auch jemand kommt und mir hilft ;)



    Liebe - danke für dieses gutfühl Leserelebnis - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Ja, lieber lifeminder, bei ihr passt es wirklich perfekt und das passiert mir gerade mit Frauen nicht allzu oft.
      Mit U. z.B. flutscht es beim Reden ja auch wunderbar, aber gesellen sich dann ihre Freundinnen hinzu, verstumme ich, denn was da abläuft, ist in meinen Augen vor allem Blabla, da wird mir langweilig und vor allem fällt mir auch kaum was ein, was ich sagen könnte.
      An euren Ausflug ins Nobelhotel erinnere ich mich gut und denke heute wie damals, für mich wäre das eher nix, denn ich ziehe kleine, gemütliche Familienpensionen, womöglich noch mit Familienanschluss, bei Weitem vor.
      Und erst recht gilt das fürs Essen - ich pfeife auf diese angeblich gehobene Küche mit ihren Miniportionen und ich will keine "interessanten Geschmackskombinationen" erkunden, sondern deftig und lecker essen und vor allem satt werden. 😃
      F. weiß an sich schon recht gut mit dem PC umzugehen, nur wenn es mal hakt, macht er halt den gleichen Fehler wie so viele, weil es ja deutlich bequemer ist, das dann von anderen beheben zu lassen, anstatt sich selber in die Materie hineinzufummeln.
      Mit der Folge, dass er dann auch beim nächsten Mal wieder abhängig ist, weil er wieder nix dazugelernt hat. ;-)
      A., seufz, natürlich hatte ich über WhatsApp nachgehakt, aber keinerlei Antwort bekommen, obwohl ich sehe, dass sie täglich online ist.
      Sie ist halt manisch-depressiv und wird wieder in einer Rückzugsphase stecken, wo sie auf nichts und niemanden Bock hat und nur noch nach den scheiß süchtigmachenden Tabletten giert.
      Anfänglich ging sie davon aus, dass sie mich dann immer heranziehen kann, wenn sie sich vom Notarzt abholen und in die Psychiatrie bringen lässt, weil sie grundsätzlich nichts mitnahm und ich dann springen sollte, aber ich habe ihr unmissverständlich klargemacht, dass es so nicht laufen kann, sondern dass sie gefälligst daheim immer einen Notfallkoffer bereitstehen haben soll, und offenbar hat sie sich daran nun gehalten.
      Weißt du, in unserer Jugend waren wir so eng, weil wir uns ja in Schule, Freizeit und später auch Beruf das gleiche Umfeld teilten und uns ganz ähnliche Dinge bewegten, aber im Grunde war es immer klar, dass sie mit Vorsicht zu genießen war.
      Zum einen ihre Lügerei und zum anderen benutzte sie Menschen schon immer gerne, um sie dann aber auch wieder abzuschießen, wenn sie sie nicht mehr als nützlich empfand.
      Einer ihrer ersten Sätze, nachdem sie mich wiederfand, war beispielsweise, als es um ihren Ex-On/Of ging: Der ist nun so und so alt und bringt et einfach nicht mehr, das bringt nix mehr.
      Und ihre Katze, die sie bei ihrem Umzug von Augsburg nach hier mitbrachte, hat sie erst zu einer wahren Monster-Cat gefüttert und als sie dann krank wurde, ließ sie sie gleich einschläfern.
      Will sagen, wir sind halt sehr unterschiedlich und es sind hauptsächlich die natürlich sehr reichhaltigen Erinnerungen, die uns verbinden, ansonsten bleibe ich lieber vorsichtig. ;-)

      Liebe Gutfühlen-ist-etwas-ganz-Wunderbares-Grüße zurück! :-))

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  2. Das du vorsichtig bleibst kann ich mehr als gut nachvollziehen.

    Sie tut einem leid - möglicherweise schafft sie ja doch nochmal diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Ich wünsche ihr auch alles Gute dabei.

    An das mit der Katze erinnere ich mich, auch das du die Post und Kleidung usw. für sie geholt hattest.

    Ich erlebe dich als offener Mensch im Blog - ich glaube, du wirst, sofern du das möchtest, immer jemanden finden mit dem du mehr als "Smalltalk" machen kannst. - Solchen Verbindungen, echte Freunde, die sind selten!

    Ist es nicht seltsam als Kinder findet man ganz schnell Freunde und als Erwachsener tut man sich viel schwerer mit - ob das auch damit zu tun hat, dass wir da schon etwas vom Leben gekennzeichnet sind, unsere Erfahrungen gemacht habe?

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  3. Wie sich unsere Themen doch immer wieder kreuzen, gerade bezog ich mich in meiner Antwort in deinem Blog u.a. nämlich auch auf Freundschaft. ;-)
    Wobei ich aber gar nicht auf der Suche nach irgendetwas bin. Du hast recht, ich bin ein sehr offener und ich denke, auch immer authentischer Mensch, egal ob ich schreibe oder rede, aber die Situation ist ja mit der in meiner Jugend nicht mehr vergleichbar. Für eine Busenfreundschaft wie damals hätte ich überhaupt keine Zeit mehr und eigentlich auch kein Interesse daran, zumal ich nicht zuletzt dank Internet reichlich Gelegenheit zum Austausch habe, wenn mir wirklich danach ist.
    Trotzdem wäre es natürlich schön gewesen, wenn wir an früher hätten anknüpfen können, aber das ist ja bei ihrem Verhalten absolut unmöglich.
    Und nun denke ich gerade noch über den Begriff Freundschaft nach, eigentlich ein seltsames und schwer zu definierendes Wort, denn im Grunde geht es ja um Beziehungen, die mal enger und mal oberflächlicher sein können, manche nur sehr selten gepflegt, aber dann trotzdem eng, wenn es drauf ankommt.
    Schwierig, oder?

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