Sonntag, 27. Juli 2025

Den Hund anleinen, mit der linken Hand die Türklinke drücken, ...

 ... Gassi gehen, Rex dabei halten oder auch nur andere ganz alltägliche Dinge erledigen?

Niente, nix geht, denn offenbar habe ich meiner linken Hand gestern zu viel zugemutet.

Immer wieder grinst F. über meine recht zierlich geratenen Hände und Füße und dass Erstere nicht unbedingt tauglich sind für Geräte, die eigentlich für Männerpranken konzipiert wurde, ja, das sehe ich nun mehr als deutlich.

F. hatte ich weit weg vom Geschehen auf einen Stuhl gesetzt, während ich mich mit der langen Teleskopschere unter dem Regenrohr hindurchquetschte und versuchte, auf Rex' heißgeliebter Buddelstelle hinter der großen Wassertonne einigermaßen sicheren Stand zu finden.

Dann begann ich in verdrehter Haltung mit dem Schneiden und da ich, wenn ich direkt davorstehe, natürlich absolut nix von dem sehe, was sich oben auf der Hecke befindet, musste F. mir aus der Ferne Ansagen machen.

Wofür ich aber jedes Mal stoppen musste, denn durch das Rauschen der Maschine hörte ich sonst nichts. 

Problem dabei war, dass ich mir dadurch immer wieder neu die beiden Knöpfe suchen musste, die man gleichzeitig drücken muss und die für meine kleinen Hände eindeutig zu weit auseinander liegen.

Anschließend machte ich mich gleich noch über den Rasen her und auch beim Trimmer muss man durchgehend zwei Schalter zusammendrücken, um ihn in Gang zu setzen, ebenfalls mit der linken Hand.

Das war dann wohl zu viel, kurz danach ging es mit den Schmerzen im Handballen los und steigerte sich bis jetzt immer weiter.

Es sticht - die Finger kann ich zwar bewegen, aber sobald der Daumen hinzukommt, wird es schier unerträglich und zieht sich durch den Handteller bis fast zum Ellbogen hoch. 

Sehnenscheidenentzündung oder ist mir eine Muskelfaser im Handballen gerissen, denn genau dort sitzt der Schmerzmittelpunkt?

Keine Ahnung, jedenfalls war die Nacht fies, weil ich ständig davon geweckt wurde, und nun salbe ich, trage eine Bandage und mache mir wenig Hoffnung, dass ich Herrn Hoover zum Einsatz kommen lassen könnte, so wie ich es eigentlich geplant hatte. 

Und schon ist die kommende Woche in Unordnung, zumal ich noch nicht weiß, wann A. Zeit für unser Treffen hat.

Gestern schrieb sie mir aus Belgien, wohin die Familie offenbar zu einem spontanen Ausflug aufgebrochen war, und morgen steht eventuell eine weitere Fahrt an, die aber nur M. mit den Kindern machen will, so dass wir dann sturmfreie Bude bei ihr hätten.

Abwarten, sie wird mir heute Abend noch Bescheid geben.

Ansonsten ist es heute ein sehr nachdenklicher Tag für mich, denn es ist der Geburtstag meiner Mutter. 

85 wäre sie geworden, wenn sie es noch hätte erleben dürfen, und ich frage mich, ob das vielleicht zu schaffen gewesen wäre, wenn ich nur früher von Cordyceps erfahren hätte?

Nein, es ist natürlich kein Wundermittel, aber ich merke ja an F. und mir, welch positive Wirkung es auf Körper und Geist hat, und wer weiß, womöglich hätte sie damit die nötige Kraft gefunden, dem Alkohol besser zu widerstehen, der sie letztlich viel zu früh das Leben kostete? 

Was hätten wir heute gemacht, wenn alle noch fit und lebendig wären und beide Eltern noch hier in der Stadt?

An sich wurden Geburtstage bei uns immer nur im engsten Familienkreis gefeiert, denn sonst hätte es schnell ausgeartet, wo Papa doch sechs Geschwister hatte, die alle ebenfalls mehrere Kinder hatten.

Nur zu großen runden wurde schon mal mehr aufgefahren, z.B. feierte Papa seinen 50. gemeinsam mit dem Zwillingsbruder im Schwimmverein - praktisch, wenn man Zwilling ist und sich die Kosten teilen kann. 😀

Ansonsten war der Rahmen aber meist kleiner, wir blieben unter uns und nur zu runden oder halbrunden Anlässen kamen dann mitunter zwei von Papas Brüdern, nachdem sich Muttern mit den restlichen ja eh verkracht hatte.

Vermutlich hätte ich gebacken, wir hätten bei uns im Garten Kaffee getrunken und am Abend wären wir noch Essen gegangen, irgendwo am Wasser - am See, am Innenhafen oder auch am Rhein, sofern es nicht damit geendet hätte, dass ich auch für das Abendessen mit Kartoffelsalat und allerhand Beiwerk zuständig gewesen wäre. 

Meine Geschwister wären angereist, na ja, bedingt, denn Brüderlein ist ja gerade in Thailand und ... ähm, meine Schwester radelt gerade die Jura-Rute in der Schweiz ab, also wären wir eh nur zu viert gewesen und das bringt mich gerade auf einen ganz anderen Gedanken.

Vermutlich wäre Papa auf die Idee gekommen, ob wir nicht einen Spontantrip nach Holland unternehmen könnten?

Das kam öfter vor, schon in der Zeit, in der wir noch von Stuttgart aus zu Besuch kamen.

Papa packte der Rappel, Muttern musste beispielsweise im kleinen Lieblingshotel in Domburg auf der Halbinsel Walcheren anrufen und einige Stunden später konnte es losgehen.

Hach, war das immer schön, traumhafte Sandstände, eine beeindruckende Dünenlandschaft mit ganz viel Natur, dazu die malerischen kleinen Städte - Walcheren lohnt sich wirklich!  

So hätte es sein können und besonders heute fällt es mir wieder einmal auf, wie sehr sie mir doch beide fehlen. 😢

Und nun zurück zum Hier und Jetzt, denn ich sollte schleunigst das Badewasser einlaufen lassen, damit wir fertig sind, wenn der Live-Stream beginnt.

Eines der Hochhäuser, die sich so heftig zum sozialen Brennpunkt entwickelt haben, wird heute gesprengt. Leider nicht das, in das sich nicht einmal mehr DHL hineintraut, aber Hauptsache, es ist wieder eines weniger und natürlich will ich mir das Spektakel nicht entgehen lassen.

Ich könnte auch hingehen, vermute aber, dass man es beim Live-Stream viel besser mitbekommmt, und auf die lange Steherei habe ich auch keinen Bock für den Fall, dass sich alles verzögert. 

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

 

 

 

 

8 Kommentare:

  1. Hier Gewittert es heute immer mal wieder. Mit Regenfällen. die zum Teil heftig ausfallen. Gerade gab es ein heftiges Gewitter. Ja, bei uns war es immer ein besonderer Sonntag, wenn der Bruder meiner Mutter und seine Frau zu Besuch kamen. Ihre Wünsche was das Essen betraf waren einfach. selbst gemachte Wurst - also Leber- und oder Griebenwurst.

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    1. Hmm, die mag ich auch sehr gerne, vor allem im Sauerkraut.

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  2. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Die Hochhäuser wurden gesprengt. Wie es in den Nachrichten hieß: Ist das genau nach Wunsch verlaufen. - Nun soll dort eine Parkanlage entstehen. Ob sie wohl den Namen: "Adenauerring" bekommt?

    Schade, dass es um die herum nur noch so wenig Verwandtschaft gibt - bei mir ist es ein wenig anders, da sind genug drumherum, nur zu den Geburtstage, das ist nicht mehr wie früher.

    Umso schöner wie Bewegend du über deine Eltern schreibst.
    Über das Fest, das hätte stattfinden können. - Das sind einmal mehr Zeilen die berühren.

    Dein Papa war wohl an Spontanität kaum zu übertreffen? - Das deine Mama da so bereitwillig mit ist, nach Holland hat mich etwas verwundert. - Möglicherweise habe ich aber auch deiner Mutter mit meiner Denkweise bisher unrecht getan. - Schon mal vorab ein Sorry!

    Woran ich merke, dass deine Geschwister deine Geschwister sind, die können wohl auch nur schwer stillhalten. ;) und müssen immer etwas tun.

    Liebe "Rex-Mama" - ich werde und möchte keine Ferndiagnose - abgeben, aber wenn das innerhalb der nächsten drei Tage nicht besser ist oder dir schmerzen verursacht bis gehe möglichst schnell zum "Onkel Doktor".

    Mir wäre auch sehr daran gelegen - das es dir gutgeht.

    Mit den Geräten hast du natürlich recht, die sind leider noch immer nicht für Frauen und Männer konzipiert. Obwohl ich glaube, das würde sich Grundsätzlich machen lassen? - Wobe du weißt ja, ich bin alles andere als ein Technik-Freak.

    Ich hoffe sehr, dass du und "A" Zeit füreinander findet.


    Bitte, wenn du schmerzen hast, dir das Blogschreiben weh-tut, lass es ruhen einige Tage. Hauptsache du bist bald wieder richtig fit.
    Ich bin mir fast sicher, dass sehe ich nicht alleine so.

    Nimm die paar Tage als unfreiwillige Sommerferien.
    Möglicherweis tun dir ja auch die Tage in denen du nur das nötigste machst auch mal gut. - Aber gelle, Entscheiden musst schon selbst. ;)



    Liebe - und Beste Genesungswünsche und - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Hihi, das wäre natürlich ein grandioser Name, lieber lifeminder, aber tatsächlich teile ich die Befürchtung der meisten Anwohner, dass nämlich hauptsächlich die Bewohner des Problemhochhauses diesen Park belagern und ihn auch ganz schnell zumüllen werden.
      D.h. das wird dann eher zu einer weiteren No-go-Area. 🙄
      "Nur noch so wenig Verwandtschaft" ist leicht untertrieben, denn tatsächlich sind wir ja ganz alleine im 200-km-Umkreis.
      Zwar existieren in der weiteren Umgebung durchaus noch Nachkommen von Papas Geschwistern, aber zu denen besteht kein Kontakt, sofern ich sie überhaupt jemals kennen lernte.
      Mit der Umtriebigkeit hast du recht. Schon Papa war so, ständig auf der Suche nach neuen Orten, die man mal erkunden könnte, ein Berg, auf den er uns hochscheuchte, eine Burg besichtigen, einen historischen Stadtkern - irgendetwas fiel ihm immer ein und auch lange zu Hause herumsitzen war gar nicht seins. Wenn schon, dann musste er mindestens zwischendurch mal eben abhauen, um draußen ein Stück zu laufen.
      Er ging sommers wie winters jeden Abend schwimmen, kam dann zwischen achte und neune heim. Manchmal schaute Muttern dann gerade etwas im TV an, also ging er sich erst mal in der Küche ein Brot machen und danach war die Flimmerkiste meist aus und man saß im saugemütlichen Esszimmer beisammen und redete, etwas, das ich sehr zu schätzen wusste.
      Mein Bruder tickt ganz ähnlich und meine Schwester und ihr Mann sind ja ständig mit den Rädern unterwegs, um ganz Europa und auch die Welt drumherum mit den Rädern kennen zu lernen.
      Die einzige Couch-Potato unter uns allen ist eigentlich F. 😂
      Danke für dein Mitgefühl, aber meine Maßnahmen zeigen Wirkung, der Daumen ist heute bereits wesentlich erträglicher, schätze, das war wohl eine Muskelzerrung oder so durch die Überbelastung.
      (Wobei mich dieser faule Tag aber echt nicht befriedigen konnte.) ;-)

      Liebe Die-Wünsche-haben-gewirkt-Grüße zurück! :-))

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  3. Sehr erleichtert, dass es dir besser geht! - Bei uns genauso. Es gibt diese Stunden in der Küche - wo man miteinander redet, Beisammen ist - jetzt erst als Erwachsener weiß ich die so richtig einzuordnen - diese Gespräche. Oder auch das Stundenlange herumsitzen mit Opa und über alles zu diskutieren.

    Meine Verwandtschaft ist keine 200 km weg . zumindest 99 %. Aber bis auf Ausnahmen ist wohl der Zugang weg - und ob ich Zugang nochmals mit manchen finden möchte - das muss ich nochmals mit mir selbst ausmachen.

    Mal sehen, wie die Anlage wird.

    Liebe - weil die wünsche so gut gewirkt haben, gleich nochmals die Besten Genesungswünsche und Grüße -
    Vom lifeminder

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    1. Ich fand es eigentlich immer schon schade, dass meine Mutter uns so vom Rest der Familie entfernt hatte, aber so richtig zum Tragen kam das dann erst, nachdem die eigene, enge Familie wegbrach.
      Die Eltern gestorben, beide Geschwister weit weg und schon steht man ganz allein da, wenn man so wie wir nicht geschafft hat, für eigenen Nachwuchs zu sorgen.
      Eine Zeitlang dachte ich, unsere einst ja wirklich grandiose Nachbarschaft könnte das etwas abmildern, aber infolge von U.s Scheidung ist das ja mehr oder weniger alles zerbrochen, immer mehr ziehen weg und die, die nachkommen, haben kein Interesse daran, mit uns eine Gemeinschaft zu bilden.

      Liebe Danke-Grüße zurück! :-))

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  4. Deine Mutter ist bleibt mir ein Rätsel! - Immer wenn ich denke ich bekomme sie zu fassen, entwischt sie mir Gedanklich.
    Mir kommt es manchmal vor als habe auch sie sich ihre eigene Paralellwelt erschaffen.

    Liebe "Rex-Mama" dir und "F" hätte man einfach alles auch von Herzen gegönnt. Vor allem aber viel weniger Leid in den vergangenen 3 Jahren.

    Umso wunderbarer, dass du Lebensfreude ausstrahlst - in so ziemlich allen was du tust und machst. - Das ist echt was besonderes.

    Hast du denn eigentlich nochmal was neues vom Schmuck gehört, ob Versicherung oder Polizei?

    Ich glaube mit dir als Nachbarin lässt es sich gut leben.
    Aber umso mehr kann ich auch nachvollziehen wie sehr dein Herz an "A" mit dran hängt.



    Liebe - Danke dir für alle die Momente, die man hier mitnehmen kann - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Lach, lieber lifeminder, kein Wunder, denn auch ich selbst habe ja noch immer mein Tun damit, sie zu verstehen bzw. zu kapieren, warum sie so war, wie sie war, und welche Auswirkungen das auf mich und mein ganzes Leben hatte.
      Nachdem ich U. einst auf die Beerdigung ihrer so innig geliebten Oma begleitet hatte, schrieb sie mir einen Tag später: Danke, dass du immer für uns da bist.
      Es folgten Jahre, in denen wir ganze Nächte durchquatschten (einmal bis morgens um achte 😁), weil sie so sehr unter diesem Verlust litt.
      Ich denke also, mit mir als Nachbarin kann man es tatsächlich einigermaßen aushalten. 😉
      Und nein, die Versicherung lässt sich leider sehr viel Zeit, andererseits muss ich aber froh sein, dass die überhaupt darüber nachdenken, denn anfänglich hatte es ja so geklungen, als wollten sie mir komplett eine lange Nase drehen.

      Liebe "Danke für die vielen tollen Gespräche, die wir kommentarweise inzwischen miteinander führen"-Grüße zurück! :-)))

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