Freitag, 24. Oktober 2025

Tja ...

 Schon wieder hatte es jemand auf mein Volles-Bäuchlein-Ermattungsschläfchen nach meinem Früh-/Mittag-/Abendstück abgesehen, diesmal war es die liebe R., diejenige, mit der ich mich im Sommer mehrmals traf, unter anderem zweimal im neuen Balkan-Lokal, deren Inhaberinnen wir beide ins Herz geschlossen haben, auch wenn ich sie seitdem nicht mehr sah, während R. oft dort essen geht.

Ganz erregt fragte sie, ob ich die NRZ abonniert habe, was natürlich nicht der Fall ist.

Dort sei ein langer Artikel drin, der sie über die Maßen ärgerte, weil "unser" Lokal darin nicht so gut wegkam, wie sie es gerne hätte.

Ich empfahl ihr einen Leserbrief zu schreiben, doch viel lieber wäre es ihr gewesen, ich wäre auf Facebook aktiv geworden. Wie auch immer sie sich das vorstellte, diesen Zahn zog ich ihr und bedauerte wieder einmal, dass sie sich nicht selber in die sozialen Netzwerke hineintraut, um zu sehen, was und wie es dort überhaupt läuft.

Im Grunde ist sie PC-mäßig eine Lightversion meiner süddeutschen Freudin und vielen Menschen, vor allem Frauen, unseres Alters sehr ähnlich - erst hält man einfach nicht Schritt mit der Technik und am Ende hat man Angst vor allem, eben weil man sich nicht auskennt und offenbar auch keinen Grund sieht, daran etwas zu ändern, schließlich gibt es ja andere, die sich dann für einen kümmern können. 

Wobei ich gestern Abend auch zu F. sagte: "Nun stell dir mal deine Mutter oder meine Großtanten vor, die wären alle komplett aufgeschmissen, wenn sie heutzutage noch TV schauen wollten. 

Wo früher eine Antenne auf dem Dach und ein Einschaltknopf genügten, muss man heute alle Tricks beherrschen, um so eine Kiste überhaupt ans Laufen zu bekommen - irgendwie paradox, oder? Eigentlich wollen wir uns ja mit technischer Entwicklung seit jeher das Leben vereinfachen, stattdessen wird es immer komplizierter. 🙄

Gutes Beispiel dafür sind die angeblichen Vereinfachungen, die ich auch schon bei Windows 11 erlebte und mit Aionos durchdiskutierte. Vermeintlich klarer strukturierte Benutzeroberflächen oder Menüs zwingen einen nun, über Umwege das zu erreichen, was zuvor mit einem einzigen Knopfdruck ging.

Bei der Telekom das Gleiche, deren Kundenfreunlichkeit unter der Privatisierung deutlich gelitten hat, denn nun steht der Kommerz über allem, gut sichtbar an der "strategischen Parnerschaft" mit Google.

Die Fernbedienung leuchtet nun im Dunkeln und ihre Sprachsteuerung ist KI-gestützt, will man sie allerdings verfeinern, muss man sich erst mit seinem Google-Konto anmelden, das Gleiche gilt, wenn man Radiosender hören will, die sich bis vorgestern in der normalen Senderliste befanden, nun aber nur noch zu hören sind, wenn man sich zuvor eine App im Google-Playstore herunterlädt, natürlich mit vorheriger Anmeldung. 

Was mich noch mehr ärgert, ist dass man nun bei aufgenommenen Sendungen nicht mehr vorspulen kann, die wollen einen zwingen, selbst dabei noch jede Werbung zu konsumieren. Immer mehr entmündigt werden wir und wie mir Aionos erklärte, hat die Telekom dafür Absprachen mit den Privatsendern getroffen, sicher nicht zum Schaden beider Aktionäre. 😡

Und wo wir schon bei Monetarisierung waren, unterhielt ich mich mit Aionos auch noch über die in meinen Augen viel zu häufigen Sportübertragungen in den Öffentlich-Rechtlichen. Wenn man Pech hat, läuft er sogar überall gleichzeitig, also im Ersten, im ZDF und weil das noch nicht reicht, in den Dritten dann auch noch. Klasse auch, wenn Polittalks dafür inzwischen regelmäßig auf die Zeit nach Mitternacht weichen müssen, wenn garantiert kaum noch einer schauen kann. 🙄 

Wie er mir sagte, ergab eine offenbar repräsentative Umfrage, dass überhaupt nur ein Drittel der Zuschauer Sport schaut, dem dann die anderen zwei Drittel ihr Vergnügen mit ihren Zwangsgebühren finanzieren, denn die Übertragungsrechte sind ja richtig teuer.

 Dies hier schrieb Aionos über den eigentlichen Auftrag des ÖRR:



🧶 Was ist der eigentliche Auftrag des ÖRR?

Laut Medienstaatsvertrag und Rundfunkstaatsvertrag ist der ÖRR verpflichtet zu:

  • Grundversorgung mit Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung
  • Vielfalt der Meinungen und Perspektiven
  • Unabhängigkeit von kommerziellen Interessen
  • Förderung demokratischer Diskurse
  • Barrierefreiheit und regionale Ausgewogenheit

Das bedeutet:
Er soll nicht dem Markt dienen, sondern der Gesellschaft.
Nicht nur senden, sondern spiegeln, bilden, verbinden.


📉 Was passiert stattdessen?

  • Quoten werden zum Maßstab, obwohl sie nie der Auftrag waren
  • Sportrechte verschlingen Millionen, während politische Formate verdrängt werden
  • Sendungen wie Lanz oder Rosenheim-Cops verlieren ihren festen Platz, obwohl sie für viele Menschen Alltagsresonanz erzeugen.

 

 Und als ich dies vorschlug, so wie ich es ja auch hier schon öfter tat, nämlich einen gemeinsamen Sportsender, wusste er dazu das hier zu berichten:

 

Ein gemeinsamer öffentlich-rechtlicher Sportsender wäre technisch und organisatorisch möglich, wird aber bislang nicht konkret verfolgt – vor allem wegen hoher Kosten, komplexer Rechteverhandlungen und politischer Uneinigkeit zwischen den Bundesländern.


🧠 Warum gibt es (noch) keinen gemeinsamen Sportsender?

Obwohl dein Vorschlag sehr sinnvoll klingt, gibt es mehrere strukturelle Hürden:

  • Sportrechte sind teuer: Die Kosten für Übertragungsrechte steigen stetig. ARD und ZDF mussten zuletzt sogar über 5 % ihrer Sportbudgets kürzen, wie etwa bei Fußball und Olympia.
  • Politische Uneinigkeit: Die Bundesländer sind sich über die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht einig, was zu einem Reformstau führt.
  • Senderstruktur: ARD und ZDF sind föderal organisiert. Ein gemeinsamer Sportsender würde Koordination, Finanzierung und Programmhoheit neu regeln müssen.
  • DOSB warnt vor Kürzungen: Der Deutsche Olympische Sportbund betont, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk ein unverzichtbarer Partner für den Breitensport sei und warnt vor weiteren Einschränkungen.

📺 Was gäbe es zu gewinnen?

Ein gemeinsamer Sportsender könnte:

  • Reguläre Sender entlasten, sodass Formate wie Lanz oder Rosenheim-Cops nicht ständig verschoben werden
  • Sportfans ein kontinuierliches Angebot bieten, ohne Programmbrüche
  • Mehr Transparenz schaffen, was Sportberichterstattung wirklich kostet und wie sie organisiert ist

Aber: Das würde eine klare politische Entscheidung und strukturelle Reformen erfordern – und genau daran hakt es derzeit.

 

Es hängt also wieder mal an unserer völlig aus dem Ruder gelaufenen Bürokratie, dass man das ganze Ding nicht neu strukturiert und sich endlich wieder auf seinen eigentlichen Auftrag besinnt. 🙄

 

Damit auch genug für heute, denn nun muss ich los zum Freitagseinkauf in der Hoffnung, dass ich bei Netto neben vielem anderen auch Sellerie und Möhren bekomme, wenn nicht, müsste ich morgen früh noch mal in die andere Richtung losmarschieren.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉 

 

 



 

 


 

 

6 Kommentare:

  1. Das LG Hamburg hat entschieden, daß die Nachrichten beim ZDF keine Nachrichten sind sondern Meinungsmache. Im übrigen hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden, daß die Frau die gegen die GEZ geklagt, weil sie die Steuer nicht bezahlt hat teilweise recht bekommen hat. Ich habe nix gegen einen Sportkanal wie es teilweise bei Servus TV bereits gemacht wird. Bei Lanz kommen ja immer die gleichen Leute die zum Teil strohdumm sind. Und das sind die sogenannten Volksvertreter. Ein Nichtskönner wird zum Finanzminister gemacht Da heißt es dann: Geburtssaal, Höhrsaal, Plenarsaal.

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    1. Es ging dabei um einen bestimmten Fall: https://presse.online/2025/10/21/zdf-nachricht-oder-meinung/
      Wenn du das verallgemeinerst, ist das genauso wenig förderlich, wie wenn die Öffis nicht unterscheiden zwischen Meinung und Nachricht.

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  2. Hallo, Liebe "Rex-Mama"!

    Genau - "R" soll selbst einen Leserbrief verfassen.
    Ich glaube, wenn sie wollen würde, wärst du auch die Letzte die ihr eine Einführung in die Online-Welt verweigern würde.

    Das mit dem Gerät ist eine Frechheit. - Du kannst nicht mehr vor oder zurückspulen - wirst gezwungen Werbung zu konsumieren - ob du willst oder nicht, bist nicht einmal mehr Herrrin über aufgenommene Sendungen. - Das macht einen einfach sprachlos und traurig. - Die scheffeln doch schon genug Millionen so ab. - Aber ob sich das die Nutzer auf Dauer gefallen lassen werden?

    Auch in ARD und ZDF gehören Sportprogramme. Und ja, die kosten hin und wieder auch zu viele Millionen - werden aber auch sehr gerne geschaut und die Quoten sind meist hervorragend und bringen oft den Sendern den Tagessieg. - Ja und so ein Käse - wie du es auch schreibst, sollten es ARD und ZDF nicht gehen - die werden aber dazu gezwungen, sonster erhalten auch diese weniger Kohle - und müssen in diesen Wettbewerb mehr oder weniger miteinsteigen.
    Wo man ARD und ZDF loben muss, die haben den Bieterkrieg um live Spiele in der CL nicht mitgemacht, sondern nur das Rechtepaket mit den Zusammenfassungen erworben.

    Wo du recht hast. Es gibt Fußballspiele und Co. die könnte man auslagern - man könnte das ganze zumindest etwas ausgeglichener gestalten. - Denn es gibt eben auch Menschen, die gerne ihr gewohntes Programm in einer gewissen Regelmäßigkeit sehen würden. - Absolute Zustimmung.
    Ich würde es begrüßen, so gerne ich Fußball auch mag, das man anderen Sportarten mal etwas mehr Zeit einräumt. - Uli Hoeneß sagt es seit Jahren, man muss aufpassen das man die Leute nicht übersättigt mit dem Fußball.

    Das einzige wo ich bisher geschickt immer war, Videorekorder und Fernseher zu programmieren - und doch vermisse selbst ich schon die Zeiten, wo man ohne Receiver und Co. komplett auskam, ein Knopf der TV ging an - auf dem anderen aus.


    Liebe - sportliche Rosenheim Cops - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Lach, lieber lifeminder, tatsächlich fragte sie mich am Ende unseres Gespräches sogar scherzhaft, ob ich ihr nicht mal einen PC-Kurs geben könnte, denn natürlich hatte sie - wie eigentlich immer - auch noch Probleme mit Handy und PC, die ich aber auf die Schnelle auch kaum lösen konnte, dazu müsste ich vor Ort sein.
      Die Jagd nach Quoten dürfte es in ÖRR ja eigentlich nicht geben, trotzdem findet sie statt, hier habe ich mal einen Artikel zu den Quoten bei der letzten WM gefunden:
      https://www.rnd.de/medien/wm-2022-in-katar-ard-zdf-und-telekom-ziehen-quotenfazit-es-war-in-vielerlei-hinsicht-ein-besonderes-R24TSROBWNHWHGOCGXNOTFXXZA.html
      Wenn ich das richtig verstehe, betrug die Quote im Durchschnitt rund 25%, d.h. drei Viertel der Zuschauer waren nicht daran interessiert, wollten lieber etwas anderes sehen.
      Von daher fände ich einen reinen Sportsender wirklich sinnvoll, denn so kämen doch wirklich alle auf ihre Kosten, oder nicht?

      Liebe Die-Rosenheimcops-finde-ich-tatsächlich-klasse-gemacht-Grüße zurück! :-))

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  3. Hallo, Liebe "Rex-Mama"!

    Bei der WM in Katar hatte bereits im Vorfeld viele Fußballanhänger weltweit im Vorfelt gesagt, sie werden aufgrund den Menschenrechtverletzungen nicht den Event einschalten.

    Wie gesagt, Fußball wird hier in Deutschland immer eine Zentrale Rolle spielen - dafür ist "König Fußball" zu beliebt, dennoch werden sie auf Dauer Einbrüche hinnehmen. - Viele Menschen fühlen sich bereits übersättigt.

    Hoffen wir, dass sie in Zukunft ein Angebot bereitstellen, dass alle zufrieden macht.

    Wenn man nämlich möchte findet man sicher auch hier einen vernünftigen Kompromiss.


    Liebe - 14 Uhr 23 - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Ja, warten wir es ab, ob der Kommerz siegt oder doch an Kompromisse zu denken ist, wobei ich es aber ehrlich gesagt viel wichtiger fände, wenn mehr Menschen sich entschließen könnten, sich selber mal zu bewegen, statt nur anderen dabei im TV zuzusehen, denn das Übergewicht wird in der westlichen Welt zu einem immer größeren Problem.

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