Sonntag, 26. Oktober 2025

Abnehmende Gedanken

 Auslöser dafür war gestern dieser Artikel, der mir wieder einmal klarmachte, welch zwei Seelen doch in meiner Brust schlummern, denn ich kann bei diesem Thema ja durchaus mitreden.

"Body-Positivity" nennen sie es, weil Englisch offenbar trotz Trump immer noch sehr in Mode ist, aber grundsätzlich ist mir dieser Wandel dank moralischer Umerziehung auch aufgefallen, im Grunde auch sehr nötig, denn es kann nicht angehen, dass Menschen, vor allem auch schon Kinder und Jugendliche aufgrund ihres Gewichtes regelrecht gemobbt werden.

Ich weiß es noch sehr gut, dass ich mich mit 40 kg zu viel auf den Rippen nicht unbedingt attaktiv fühlte, vor allem war es auch sehr ärgerlich, dass ich in vielen Läden gar keine Klamotten in meiner Größe bekam, und genau das hat sich jetzt verändert, jeder soll sich - allen Wabbelmassen zum Trotz - schön fühlen - natürlich angenehmer, doch auf der anderen Seite sieht man auf diese Weise ja erst recht keinen Grund mehr, endlich etwas abzunehmen. 

Und das führt zu meinem Zwiespalt, denn starkes Übergewicht ist nun einmal sehr ungesund ... 

Was mich dann letztlich zurück zu Erinnerungen an Bayern führte.

2008 war es und ich hatte mich in meinem Weiberforum ein wenig mit E. angefreundet, die mit ihrer Bruddelei oftmals auf nicht die größte Gegenliebe stieß, andererseits aber irgendwie Sonderrechte hatte, da ihre Tochter gemeinsam mit einer Prominenten Betreiberin des Forums war.

Im Gegensatz zu den anderen nahm ich ihr Rumgemeckere eher mit Humor, über den sie tatsächlich auch in großem Maße verfügte (man musste ihn nur rauskitzeln 😁), und so begann sie mich per PN anzuschreiben und es entwickelte sich ein reger Austausch daraus, später auch telefonisch.

Mehr und mehr wurde mir ihre Situation bewusst, dass sie nämlich aufgrund einer Wirbelsäulenerkrankung relativ hilflos in ihrer Wohnung herumsaß - sie war 13 Jahre älter als ich - und sich ihre vier Kinder nur in sehr bescheidenem Ausmaß, wenn überhaupt, kümmerten.

Und nun kam F. ins Spiel, der in seiner Kindheit die Jahresurlaube mit den Eltern immer im Bayrischen Wald verbrachte (mit dem Reisebus fuhren sie dort hin mit Mann und Maus, Kind und sogar Hund) und oft davon redete, wie gern er alles einmal wiedersehen würde.

Hm, könnte man das nicht verbinden? E. benötigte dringend Hilfe, lebte in Niederbayern, also gar nicht so weit davon entfernt.

Jo, obwohl wir finanziell zu dieser Zeit recht knapp dran waren, suchten wir uns übers Internet für eine Woche eine Ferienwohnung im Ort, wo E. lebte, benötigten für die weite Anfahrt geschlagene 12 Stunden und waren entsetzt, als wir ankamen, denn diese Ferienwohnung befand sich im Dachgeschoss eines ehemaligen Bauernhofes, rundum alles mit dunklem Holz verkleidet und leider gab es abgesehen von einigen sehr hohen Dachluken kein einziges Fenster.

Das war schlimmer als ein Knast, unvorstellbar, dort zu wohnen, also fuhren wir erst mal weiter zu E., vielleicht könnte sie ja dank ihrer Kontakte etwas anderes für uns  finden?

Der nächste Schock war, als ich E. dann sah, denn nun erkannte ich, dass sie vor allem deshalb solche Probleme mit dem Laufen hatte, weil sie ungeheuer dick war.

Wie viel sie wog, wusste sie selber nicht, weil ihre Waage nicht mehr als 150 kg packte, es waren locker um die 70 oder 80 Kilo, die sie mehr drauf hatte als ich, und das, obwohl ja auch ich deutlich zu dick war.

Vor allem untenherum hatte es sie getroffen, ihr Hintern war derartig ausladend, dass sie nur noch watscheln konnte, und das auch nur mit Hilfe zweier Krücken. 

Zähne hatte sie auch keine, außerdem nur noch sehr wenige Haare, uiuiui, da bestand reichlich Klärungsbedarf, aber zunächst mal hatte die Suche einer anderen Unterkunft für uns Vorrang.

Tatsächlich fanden wir etwas - eine eigentlich für Gruppenausflüge eingerichtete Bude auf einem Einsiedlerbauernhof, riesig und fürs Heizen mussten wir mittels eines Kanonenofens selber sorgen, aber immerhin hatten wir saubere Betten und mit Püppi war es dort mitten in der Pampa auch ideal.

Das mit dem Befeuern des Ofens mussten wir uns übrigens ganz schnell selber beibringen, denn nur einen Tag später sah die Welt vor unserer Bleibe so aus:


 Hier hatte ich gerade unsere mitgebrachten Vorräte im Aufenthaltsraum ausgepackt und man kann ganz gut erkennen, dass ich das Glück hatte, dass das Übergewicht bei mir sehr viel gleichmäßiger verteilt war. Als  wirklich fett hätte mich sicher niemand bezeichnet, ich war einfach im Ganzen deutlich zu "kompakt".

 


Einen einzigen Tag nahmen wir uns dort dann sozusagen Urlaub vom Urlaub, der keiner war, fuhren an die Orte von F.s Kindkeit, trafen sogar alte Bekannte von ihm, den Rest der Zeit widmeten wir E. und vor allem auch ihrer Wohnung, in der dringendst klar Schiff gemacht werden musste.

Niedlich eingerichtet war sie, ebenfalls auf einem alten Bauernhof, mit hüschen, zur Seite gerafften Gardinchen vor den Butzenfenstern, nur war alles sehr dreckig und leere Pfandflaschen und anderer Müll stapelten sich in ihrem Schlafzimmer.

Na gut, aufs Zupacken verstehe ich mich ja und als wir eine Woche später wieder abfuhren, strahlte nicht nur die Wohnung, sondern auch E. über alle Backen, der frische Wind hatte sie gehörig aus ihrer Depri-Phase herausgerissen, zumal ich sie auch noch lecker bekocht hatte.

Einige Monate später machte es in meinem Kopf endlich klick, F. war gerade in Stuttgart, Mutter und Schwester besuchen, ich ging zum Friseur und verlangte dort aus einer plötzlchen Eingebung heraus nach einer Neuen-Lebensabschnitts-Frisur, die ich auch bekam und am gleichen Abend fiel mir auf, dass ich so gut wie nichts gegessen hatte - klar, ich musste ja nicht kochen und auch sonst nichts zu den üblichen Zeiten auftischen.

Intervallfasten machte ich auch damals im Grunde schon seit Jahren, beschränkte mich wie auch jetzt noch auf die eine Hauptmahlzeit am Tag, was immerhin dazu führte, dass ich  mein Gewicht hielt, wenn auch auf zu hohem Nieveau, und nun merkte ich, dass ich da noch weiter reduzieren konnte, denn ich kam durchaus auch mit nur etwa 600 Kalorien am Tag hin.

Ab da rasselten die Pfunde, nach 4 Monaten hatte ich genau 32 Kilo abgenommen, es folgten weitere acht, jede Woche zeigte die Waage zwei weniger, da konnte ich fast die Uhr nach stellen und ... es machte sogar richtig Spaß, war ja ein fortwährendes Erfolgserlebnis: 


 Natürlich erzählte ich E. von meinen Erfolgen, sie meinte, da sei sie sehr neidisch und als ich sagte: "Nicht neidisch sein, selber machen", kamen die üblichen Sprüche, die ich zuvor auch prima beherrscht hatte, warum nämlich ausgerechnet bei einem selber alles anders sei als bei anderen und warum es deshalb mit dem Abnehmen schlicht nicht klappen könne. 😁

Sie würde ja eh kaum etwas essen, meinte sie, und ich konnte ihr bestätigen, dass sie zu den Hauptmahlzeiten in der Tat keine Riesenportionen zu sich nähme, dann fügte ich allerdings an: "Überlege mal, was du drumherum alles vertilgst, hier mal ein Ei, dort schnell ein Eis, und dann mal eben eine Weißwurst, schließlich gabs dazu ja nur ein "winziges Stückl Brot" ... 

Nun begann sie bewusster darauf zu achten und tatsächlich, das Wunder geschah, sie schloss sich mir an und schaffte es, sich im Laufe von zwei Jahren weit mehr als zu halbieren, wog am Ende nur noch 75 kg, ihr Rücken machte viel weniger Probleme, sie wurde wieder richtig mobil.

Was allerdings auch dazu führte, dass sie sich in einem Dating-Forum anmeldete und prompt einen deutlich über 80-jährigen Zahnarzt kennen lernte, in den sie sich zunächst virtuell "unsterblich" verliebte.

Das hatte ich nun von meinem Anspornen, denn jetzt hielt sie nichts mehr, sie setzte sich ins Auto und fuhr hoch in seinen Wohnort in der Nähe von Hannover und war kaum noch zu bremsen in ihrem Eifer, besuchte ihn immer wieder.

Leider, denn auch wenn ich selber mit ihr prima klarkam, war die einstige Biestigkeit ja nicht verschwunden, sie konnte ganz schön Ansprüche an ihre Umwelt stellen und dieser Mann sah sich davon offenbar bald überfordert.

Ausgerechnet als ich mich für fünf Wochen in Thailand befand, eskalierte das Ganze - ich hing längst mit drin, denn irgendwie geschah es, dass auch ich mich per Mail mit ihm austauschte, als Vermittlerin sozusagen, und nun wollte er Schluss machen, was dazu führte, dass sie sich Tabletten einwarf.

Jeden Tag rannte ich auf meiner Ferieninsel ins Internetcafe, denn an Smartphones oder WhatsApp dachte damals noch keiner von uns, also lief alles per Mail, die ich nur dort abrufen und beantworten konnte. 🙄

Zum Glück zog ich die richtigen Schlüsse aus einer ihrer Nachrichten, konnte eine ihrer Töchter informieren, die dann dafür  sorgte, dass sie gerade noch rechtzeitig gefunden wurde.

Wie auch immer sie das mit dieser Erpressung  hinbekam, auf jeden Fall besorgte und finanzierte dieser Mann ihr danach eine Wohnung bei sich im Ort, wobei sie dort aber kaum war, sondern dann hauptsächlich mit bei ihm in der Wohnung lebte.

Zum Glück, denn dann kam der Schlaganfall und hätte er sie nicht gleich gefunden, wer weiß, ob sie ihn überlebt hätte?

Obwohl das Ende trotzdem kein gutes war, denn ab da benötigte E. Hilfe, war auf einen Rollstuhl angewiesen und der alte Herr bei Weitem überfordert. Er trennte sich von ihr, sie ging zurück in ihre dortige Wohnung, was aber auch kein Dauerzustand sein konnte, also besorgte die Tochter ihr wieder eine Wohnung in Bayern. Zum Umzug würde sie auch hochfahren, nur das Kistenpacken musste jemand anderer übernehmen, und da blieb nur ich.

Die anderen Userinnen in unserem Forum hatten von all dem nur Bruchstücke mitbekommen, zumal wir inzwischen auch in ein anderes umgezogen waren - gegen meinen Willen eigentlich, aber wie meine Geschlechtsgenossinnen so sein können, sie hatten sich mit der Betreiberin verkracht, während ich mit ihr prima klarkam (bis heute sogar), also zog ich schweren Herzens mit und sorgte sogar dafür, dass eine Userin mitgenommen wurde, die von der Natur nicht besonders liebevoll bedacht worden war. Sie hatte eine Gehbehinderung, schielte stark und trug eine megadicke Brille, besonders sympathisch fand ich sie nicht, wollte sie aber auch nicht hängen lassen, und nun war es ausgerechnet diese, die mich im Forum heftig angriff.

Zufällig lebte sie im gleichen Ort wie E. und der Zahnarzt und hatte sich dann zweimal erboten, trotz ihrer Behinderung ein paar Teile für E. einkaufen zu gehen. Damit brüstete sie sich nun über die Maßen - ich weiß es gar nicht mehr genau, was ich dazu schrieb, jedenfalls giftete sie los, ich solle doch nicht so tun, als würde ich E. besonders gut kennen, wo doch sie es sei, die sich so toll um sie kümmere.

Ein Wort gab das andere, die anderen schlugen sich auf ihre Seite und da ich an dieser Stelle nicht E.s ganzes Privatleben ausbreiten wollte, zog ich mich dann zurück, setzte mich stattdessen in den Zug und fuhr für einige Tage hoch nach Hannover, um den ganzen Haushalt in Umzugskisten zu verpacken.  

Das war das letzte Mal, dass ich E. sah, meine so erschlankte, nun wunderschöne, aber doch so kranke E.

Zurück in Bayern kapitulierte wohl auch die einzig in der Nähe lebende Tochter und steckte sie in ein Pflegeheim, wo sie leider keinen Internetanschluss bekam. Zwei Mal rief sie mich von dort aus noch an, danach verlor sich ihre Spur und ich fürchte, dass ihr ohnehin angeschlagenes Herz das alles schon bald darauf nicht mehr mitmachte. 

Nun ist die Frage, war es gut, dass sie abnahm ... oder nicht? 

Meine Güte, zu welchen Gedanken mich doch dieser einfache Artikel vom Anfang bewegte, aber wie dem auch sei, auf diese Weise konnte ich ihr ein letztes Mal ein kleines Denkmal setzen. 

 

Nebenher habe ich natürlich den Sauerbraten angefertigt, immer nur etappenweise geschrieben, den Rest des Morgens in der Küche verbracht, aber F. meinte, es habe sich mehr als gelohnt, bekam sich kaum noch ein vor Begeisterung, als ich ihm dies hier servierte:


 

 Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund. 😉

 

 

6 Kommentare:

  1. Nun, auch ich kämpfe mit meinem Gewicht. Alles was ich während der Reha verloren habe ist nun wieder drauf. Obwohl ich weniger esse. Bei der Reha gab es drei Mahlzeiten. Hier sind es gerade mal zwei. Der heftige Gewichtsverlust der Frau dürfte mehr geschadet als genutzt haben. Also seit kein bayrisches Gspusi mehr hab feht mir doch etwas. Ich bin gerne in Bayeern. Meine Bekannte hat mich Freitag angerufen und mir gesagt, daß bei ihr der grüne Star fest gestellt wurde. Nicht heil- oder therapierbar. Zum Langlaufen war ich mal in Röhrnbach.Ist etwa 40 Jahre her.Das Hotel wurde zu einem Wellnesstempel umgebaut Siehe hier:
    https://www.jagdhof-roehrnbach.de/
    Mein Mittagessen heute war das: https://www.chefkoch.de/rezepte/2940061446306049/Lyonerpann-echt-saarlaendisch.html
    Nachbarwohnungen gibt es nur rechts von meiner Wohnung. Jetzt laufe ich noch eine Runde.

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    1. Was daran mag denn wohl "echt saarländisch" sein?
      Für mich wäre das eher eine typische Resteverwertungs-Mahlzeit, was aber natürlich nicht heißt, dass es nicht richtig lecker sein kann. ;-)
      Ich glaube nicht, dass E. das Abnehmen körperlich geschadet hat, im Gegenteil wäre es fraglich gewesen, ob sie mit ihren alten Massen den schweren Schlaganfall überhaupt überlebt hätte.
      Nur auf lange Sicht ist es halt die Frage, ob es gut war, dass sie die Liebe noch einmal erleben durfte, oder wäre sie besser weiter fast bewegungsunfähig in ihrer Bude gehockt?
      Man weiß es nicht und ändern lässt es sich ja eh nicht mehr.
      Ich hatte dich die Tage schon mal gefragt, ob du etwas zum Entwässern einnimmst, ob man also ausschließen kann, dass die Zunahme am Wasserhaushalt liegt?
      Laufen ist auf jeden Fall aber immer gut.

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  2. Nun, ich nehme am Morgen eine Wassertablette, so wie verordnet. Zusätzlich nehme ich noch ein hömophatische Tropfen
    die ich vor dem Essen einnehmen soll. Beim Laufen kam ich einer Weinberghütte vorbei, die ein Opfer der Flammen wurde. Die Brandursache ist nicht bekannt.
    https://www.ff-bruchsal.de/einsatzberichte/zwei-weinberghuetten-auf-dem-altenberg-in-brand/
    Meine ehemalige Nachbarin kam aus Rußland (Russlanddeutsche) und begann als Altenpflegerin. Ich dachte sie hätte Grippetabletten für mich. Komm mal rein sagte sie. Ich setzte mich an ihren Esstisch. Sie holte ein Trinkglas, das sie mit Vodka füllte. Das desinfiziert meinte sie und ich soll das Trinken, was ich auch tat.
    Heute absolvierte ich 8355 Schritte laut Schrittzähler am Handy. Da wurden 417,7 Kalorien verbraucht und 5, 76 km zurück gelegt.

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    1. Das war ja eine interessante Nachbarin, aber einen Grund zum Saufen kann man ja eh immer finden. *g*
      Fleißig warste beim Laufen ...

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  3. Hallo, Liebe "Rex-Mama"!

    Was für eine Lebensgeschichte!
    Ich bin schwer beeindruckt - habe den Blog 2x hintereinander sogar gelesen. Ein "Helfer-Krimi". - Wie sich das aufbaut - und die Spur verliert.

    "E" hatte wohl ich Macken wie wir alle - aber war sie denn so fordernd? - Toll fand ich - einmal mehr bist und bleibst Menschenfängerin für mich - wie du ihr geholfen hast, dass du hochgefahren bist - Kiste zu packen und auch "F" urlaub opferte, finde ich menschlich grandios.

    Was mich wundert, das der Zahnarzt dich als Vermittlerin miteinspannte - und das er -nachdem er ihr eine Wohnung kaufte - dennoch mal zu einem Zusammenleben kam. Hier muss wirklich ein "An-Aus-Beziehung" der Sonderklasse geherrscht haben?

    Deine Motivation für diese Person war trotzdem Lebensverändernd. Ich wünsche dir sehr, dass du heute auch mit einem Lächeln darauf schauen kannst? - Du hast dieser Frau, die praktisch ein Wrack wahr, neuen Lebensmut eingehaucht und Hoffnung. Ohne dich, hätte sie sicher nicht das Alter erreicht.

    Sei stolz auf dich! - Du hättest nicht mehr für sie tun können, wie du getan hast. - Selbst in deinem Urlaub in Thailand warst aktiv für die ehemalige Freundin. Mehr kann und darf man auch nicht verlangen.


    Das Essen für "F" könnt auf jeder Speiskarte abgedruckt werden. Superlecker - wirkt das! - Ich kann "Fs" Begeisterung nur zu gut verstehen.



    Liebe - 22 Uhr 51 - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Hm, lieber lifeminder, aus gelegentlichen Bemerkungen ihrer Kinder hörte ich etwas heraus, das mich sehr an meine Oma erinnerte, von der wiederum meine Mutter viele Verhaltensweisen übernahm. Jede von ihnen hätte im Nachhinein behauptet, sich für die Kinder doch den Arsch aufgerissen zu haben, und natürlich ist keines verhungert, körperlich nicht, aber psychisch irgendwie schon, und so etwas kann Schäden anrichten, die ein Leben lang andauern.
      So, und nun habe ich tatsächlich mal kurz in alte Mails von 2009 hineingelesen und bekomme wieder etwas mehr Einzelheiten zusammen, die mir gestern fehlte, denn es war ein einziges nicht enden wollendes Theater damals. Rund ein halbes Jahr lang hatte sie sich emsig mit ihm per Mail oder Chat ausgegauscht, schwülstigeste Liebesbekundungen gingen hin und her, doch er drängte immer mehr auf ein Foto von ihr, was sie ihm aber verweigerte, da sie ja immer noch sehr unförmig war.
      Er bezweifelte immer mehr, dass sie echt sei, machte schließlich Schluss, woraufhin sie ihm in allergrößter Verzweiflung sagte, ich könne ihm bestätigen, dass sie kein Fake sei.
      So kam ich dann ins Spiel und obwohl mein Papa gerade erst gestorben war und bei uns gewaltige Umbrüche anstanden, war ich täglich damit beschäftigt, zwischen den beiden zu vermitteln, weil sie es allein einfach nicht auf die Reihe bekamen.
      Bis das dann endgültig eskalierte, als ich in Thailand war, nachdem es sich schon drei Jahre lang so hingezogen hatte.
      Mit Erpressungen durch Suizidversuche hatte ich ja reichlichst Erfahrung, und so sagte ich ihr dazu auch klipp und klar meine Meinung, seufz, es war wirklich Theater ohne Ende und ich hatte das gestern nur sehr knapp zusammengefasst.
      Die beiden hatten sich Traumbilder voneinander geschaffen, hier der gut situierte Mittachtziger, der sich zumindest schriftlich auf einmal wieder jung fühlte, sich gleichzeitig aber sicher auch viel von einer 25 Jahre jüngeren Frau versprach, auf der anderen Seite sie, trotz mehrerer Herzinfarkte viel zu dick und Kettenraucherin und nur mit einer Minirente ausgestattet.
      Beide sahen nur Vorteile im anderen, doch die Realität sah dann anders aus - im Grunde war das Ganze ein Lehrstück in menschlicher Psychologie und wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wäre dann nicht der Schlaganfall dazugekommen.
      Die Wohnung war übrigens nur gemietet - und das kenne ich von meiner Oma auch. Als sie damals ihren letzten Lebensgefährten durch eine Anzeige fand und zu ihm in den Schwarzwald zog, wurde auch für sie eine separate Wohnung angemietet, in diesem Falle sogar im gleichen Haus. Keine Ahnung, ob diese Generation meinte, das gehöre sich so ...?

      Und jaaa, das Essen war superlecker, fand ich selber später auch, gut so, denn davon wird F. noch einige Tage futtern müssen. 😉

      Liebe 9:39-Grüße zurück! :-))

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